Bläser an der Christuskirche : 60 Jahre und kein bisschen leise - wie schön !

Zwar war „60 +1“ über dem Plakat des Konzerts der Bläser der Christuskirche zu lesen, tatsächlich war es aber das Jubiläum zum 60. Geburtstags unserer tollen Bläsertruppe, das da Anfang März gefeiert wurde. Da ein Termin im September 2018 leider verschoben werden musste, wurde jetzt eben das besondere Jubiläum musikalisch - „plus 1“ also -nachgeholt.

Gefeiert hatte man aber auch schon im vergangenen Jahr. Gemeinsam hatte man das 60jährige Jubiläum von Christuskirche und Bläserkreis in einem festlichen Gottesdienst am Ostermontag 2018 schon begangen. Jetzt war also der konzertante Teil der Feier dran. Und es war ein herrlicher „Nachklang“. Ein hochwertiges und musikalisch wertvolles Konzert begeisterte die Zuhörerinnen und Zuhörer in der gut besetzten Christuskirche.

Die generationsübergreifende Gruppe aus ca. 25-30 Bläserinnen und Bläsern begann mit dem 1. Satz der „Morgenmusik“ von Hindemith. Wie sagte dazu Wilfried Brinkschmidt, einer der Bläser mit den meisten Jahren an Musikerfahrung in diesem Team zur Begrüßung und zu diesem Stück: „Diese Musik klingt auch am Abend gut!“ Und er hatte Recht. Mit solchen – doch etwas leiseren – Tönen waren alle dann eingestimmt auf die vielfältige Auswahl von Musikstücken, die sich sowohl durch die Geschichte der Musikliteratur für Bläser insgesamt zog, als auch speziell durch die über 6 Jahrzehnte Bläsermusik in unserer Christuskirche und weit darüber hinaus.

Unser Bläserkreis hat sich nämlich nicht nur in ganz Herford einen Namen gemacht durch die Mitwirkung bei Konzerten des Orgelsommers und beim Weihnachtslieder-Singen, sondern war auch schon oft beim Deutschen Orchesterwettbewerb vertreten und konnte dort Plätze auf dem Siegertreppchen erringen.
„Seit 1988 nehmen wir an solchen Musikwettbewerben teil und manche der Musikstücke waren Teil unserer Wettbewerbsbeiträge“, erläuterte Wilfried Brinkschmidt, der als Notenwart natürlich auch einen guten Überblick über die Stücke hat, die durch die Jahrzehnte die Arbeit geprägt haben und nun präsentiert wurden.
Eher getragene Stücke, etwa von Felix Mendelssohn-Bartholdy, gehören ebenso dazu wie flotte Musik zeitgenössischer Komponisten wie Zsolt Gardonyi und die „Pop Serenade“ von Michael Schütz. Letzteres, wie auch das Eingangsstück, wurden von Dirk Brinkschmidt dirigiert. Die anderen Stücke standen unter der bewährten Leitung von Kirchenmusikdirektor Ulrich Hirtzbruch, der zwischen den Stücken auch Informationen zu Werken und Autoren lebendig zu vermitteln wusste.
Er hatte auch ein Motette „Ecce sacerdos magnos“ von Anton Bruckner und einen Weihegesang von Albert Becker für Bläser eingerichtet, so dass Gesang und Bläserklang sich ergänzten und scheinbar bekannte Töne plötzlich im neuen Gewand erklangen.

Einen guten „Mix“ aus Musik ließ auch Benjamin Gruchow, der das Konzert durch Orgelklänge bereicherte, erklingen. Bei ihm reichte die Palette von „Bach“ bis zu zeitgenössischen Tönen mit dem Titel „Mozart Changes“.

Den Abschluss des gelungenen Konzertes, nach dem die Zuhörenden anhalten applaudierten, bildeten Vertonungen von Bach und Mendelssohn-Bartholdy zu „Nun danket alle Gott“.

Es ist ein Segen, dass Menschen ihre musikalischen Gaben als Bläserkreis in unserer Kirchengemeinde nun schon seit 6 Jahrzehnten einbringen. Viele Konzerte und noch viel mehr Einsätze in Gottesdiensten, bei Amtshandlungen und besonderen Festen der Gemeinde haben sie bereichert. Danke jeder und jedem, die und der dabei waren, dabei blieb und dabei sein wird. Denn natürlich soll es – auch mit neuem Elan durch dieses gelungene Jubiläumskonzert – weiter gehen.
Junge Menschen, die einmal in die Bläserarbeit hineinschnuppern möchten, können sich bei Wilfried Brinkschmidt melden, der die Jungbläserausbildung durchführt.
Aber auch ältere Erwachsene sind durchaus in der Lage, neu mit einem Instrument zu beginnen. Nur Mut! Oder einfach wieder anfangen, denn es gibt auch sicher einige, die schon einmal beim Bläserkreis mitgespielt haben, dann aber – aus vielen Gründen – pausieren mussten. Warum versuchen Sie es nicht einfach `mal wieder ?!

Nach dem vielstimmigen Dank vor allem an unseren Gott in der Kirche ging es übrigens im Gemeindehaus dann noch weiter. Bei einem leckeren Abendimbiss und guten Gesprächen lebten Erinnerungen auf, wurden Bilder gezeigt, … Kurz: Auch das ist Bläserarbeit in unserer Kirchengemeinde: Gelungene Gemeinschaft.
Noch ein Grund mehr, vielleicht mitzumachen.